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Zunächst waren es Badeanstalten

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Badeanstalten

Badeanstalten öffneten Ihre Pforten zum Zweck der verloren gegangenen oder gefährdeten Gesundheit

Vorerst nur als Kaltwassermethoden zur Beseitigung von Blutanhäufung angewendet, erkannte man schnell, dass sich die Wirkung des kalten Wassers beträchtlich erhöhte, wenn gleichzeitig eine Erschütterung des Körpers durch Dusch-, Sturz- und Regenbäder stattfand. Ferner gab es bald Aufgüsse von Fichten-, Kiefer- und Föhrennadeln. Erst später kamen die Eisenbäder in Mode. Pulverisierte Eisenkugeln im Gewicht bis zu 120 Gramm wurden im heißen Wasser aufgelöst und dem Badewasser beigemischt. 

Da es komplizierter Einrichtungen bedurfte, waren vorerst nicht alle Badeanstalten geeignet, Dampfbäder anzubieten. Der Erfolg veranlasste freilich bald die Mehrzahl der Badeanstalten zur Errichtung gleichwertiger Anlagen. Es folgten Luftschwitzbäder, die seit Anfang des 19. Jahrhunderts in England immer beliebter wurden. Ihre Anwendung verbreitete sich rasch auch auf dem Kontinent. Die therapeutische Bedeutung der Bäder im Sinne der Volksgesundheit und Hygiene war ausschlaggebend für die staatliche Unterstützung der diesbezüglichen Einrichtungen. 

So entstanden Badeanstalten in allen europäischen Haupt- und Mittelstädten. Immer weitere Kurmittel wurden entdeckt und in ihrer Anwendung entwickelt. Klimakuren, Trink- und Badekuren zogen ihre heilende Bahn durch die deklarierten Kurorte. Damit alles passte, ging man daran, den Rahmen auszubauen: Kurkonzerte wurden veranstaltet, Spielcasinos eingerichtet, kulturelle Events durchgeführt. Im Kurmilieu fand alles seinen Platz. Gleichviel: die Anstrengungen rissen nicht ab, dem Gast luxuriöses Wohlbehagen zu bieten. Der Begriff Wellness war geboren. 

Den hygienischen Nutzen der kalten wie der warmen Bäder haben schon die alten Griechen erkannt. Sie verbanden das Angenehme mit dem Nützlichen: Ende Mai setzte eine Urlaubsbewegung aus den Binnenstädten nach der Meeresküste oder zu den Ägäischen Inseln ein. Kranke reisten zu den heilkräftigen Quellen auf Melos, Kathnos und vor allem auf die Insel Lesbos, deren mineralhaltige, warme Quellen wahre Wunder bewirken sollte. Gicht und Rheumatismus heilte man an den Thermophylen. Leute mit Geld fuhren in das größte und beliebteste Bad Griechenlands, nach Adepsos auf der Insel Euböa.